Nach längerer Abwesenheit ist die Kanuabteilung des FWV Vorwärts Hamburg nicht nur wieder mit einem "aktuellen" Bericht zurück auf der Homepage, sondern auch auf der Weltbühne, na gut, norddeutschen Bühne der Paddelkunst. Damit wir das von uns behaupten können besuchten wir die beiden hochkarätigsten Dorfregatten nördlich von Hamburg.

 

14. Juni, Plön

 

Obwohl Jens mittlerweile zu den dienstälteren Paddelschwingern gehört muss er an massiven Lampenfieber gelitten haben. Denn als wir, das Boot quasi schon in der Hand, auf dem Weg zum Steg waren,  bereit zu prüfen ob unser wenig umfangreiches Training ausreicht, stellt nun der Routinier erschrocken fest, dass ohne Paddel schlecht paddeln ist.  Bäng! Der Super GAU! Die Hände zu klein zum Paddeln, Tobi allein zu schwach, was tun? Gut vernetzte wie Jens nun ist, ist es kein Problem sich irgendein Paddel zu organisieren. Er nimmt es sich einfach. Quasi die Heiligsprechung für das Paddel selbst. Allerdings, ein fremdes Paddel fahren kann man vielleicht vergleichen mit dem Umstieg von Besteck auf Stäbchen.  Zweifelsohne lag unsere Platzierung relativ weit hinten über die 200m an dieser spontanen Erhöhung des Schwierigkeitsgrades.  Wobei, wenn wir ehrlich sind war der Abstand so groß, das so oder so nicht viel mehr möglich gewesen wäre.

 

Hoch motiviert sind wir dann jeweils in unserer Altersklasse im K1 über die Langstrecke gestartet. Jens hat sich zwischenzeitlich sein Paddel organisiert und es wirkte. Nach einem einsamen Rennen an der Spitze des Feldes überquerte er als erster die Ziellinie. Tobi war lange Zeit im führenden dreier Pulk unterwegs. Nach zwei taktisch nicht cleveren Aktionen an den Wenden war es auch ihm vergönnt die Ziellinie mit letzter Kraft als erster zu überqueren.

 

21.-22. Juni, Preetz

(Jens 500m K4 Sa., und nicht 200m K4 Sonntag)

 

Der unumstrittene Saisonhöhepunkt war die Regatta in Preetz. Und wir hatten uns darauf vorbereitet. Für Jens hieß das in erster Linie an sein Paddel zu denken. Ein Etappenziel was durchaus erreichbar schien, steht doch eines seiner Paddel dort.  Gesagt getan, ab ins Boot , zur Startlinie, einen perfekten Preetzer-Start hingelegt, keiner hat nach Plön mit uns gerechnet, alle sind überrascht, uns schon sind wir im Ziel! Als Zweite! Was für eine Überraschung. Auch über die 500m läuft es gut. Am Ende ein respektabler dritter Platz. Denn im Vergleich zu uns wollen einige der Sportskanonen noch die Norddeutsche und Deutschen Meisterschaft fahren.

 

Schlag auf Schlag geht es an diesem Wochenende weiter. Es folgen die Vierer-Rennen. Da unser Gruppe doch eine begrenzte Anzahl an Sportlern aufweist (zwei) unsere Leistung aber wahrgenommen wurde, umgarnt man uns in einem RG-Vierer mit zu mischen.  Auch dieses K4 500m Rennen gewinnen wir mit einer weisen Mannschaft gegen die überwiegend jüngeren Boote. Auf die 200m im K4 lässt Jens sich nicht mehr ein, Tobi im Rausch des Goldes ist wieder dabei und wiederholt das unmögliche über die 200m.

 

Allerdings darf Jens nun noch im K1 die 500m bewältigen. Auch er ist noch im Rausch der Geschwindigkeit und macht sein Gold-Doppel. Damit nicht genug, er will das Trippel. Er nutzt die nächste Chance die sich bietet und gewinnt auch den K1 über 200m. Das Trippel ist perfekt. Jens verabschiedend sich sichtlich erschöpft (gemessen am Verbrauch von Clubgetränken).

 

Zwischenzeitlich hat es Tobi nicht geschafft über die 200m in den Endlauf zu kommen.  Fehleranalyse: Zu langsam, welch Erkenntnis. Ein Fauxpas der kaum auszubügeln ist. Es fehlen die Worte... Zum Glück kann man auch ohne Worte paddeln. Und weiter geht's für Tobi. Jetzt über 500m im K1, entschlossen die Schmach nicht auf sich sitzen zu lassen. Und wieder fehlen die Worte. Gewonnen. Prima, der Tag wäre geschafft, es folgt am Sonntag die Langstrecke, Jens und Tobi wieder jeweils im K1.

 

Sonntag morgen: Auftritt Jens (als Leiche). Seine Tagesleistung besteht darin sich einen Stuhl in die Sonne zu stellen, sich mit diversen Decken einzupacken und den toten Mann zu mimen, dies aber sehr überzeugend. Allein es stellte sich heraus der Auftritt war berechtigt. Er hatte seine letzte Kraft in die Rennen am Samstag gesteckt und litt auch noch die darauffolgende Woche darunter. Die gesamte restliche Vorwärts Mannschaft (Tobi) in Preetz zollt Dir Respekt Jens. Taktisch nicht annähernd so clever wie in Plön verlässt Tobi unfreiwillig das Führungspulk in seinem Langstreckenrennen, baut selbstlos eine Verfolgergruppe auf, weil seine Verfolger nicht langsamer werden wir er, sondern in einholen. Letztendlich kann er sich aber kurz vor dem Ziel von dieser Gruppe lösen und wird dritter.

 

Ausblick:

Alles in allem lässt sich sagen, dass wir unser Trainingsminimum vielleicht noch nicht erreicht haben.  Wie sich das auf unsere weitere Leistung auswirkt ist ungewiss. Gewiss allerdings ist, dass wir auch weiter mit Spaß dabei sind. Das nächste Mal auf der Nikolausregatta in Hamburg.

 

Bericht von Tobias

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